Erdwiderstand messen
Erdwiderstand messen
Moin und ein freundliches Hallo ins Forum.
Schon wieder eine Erdungsfrage, diesmal einer etwas anderen Art. Da mein Haus keinen Fundamenterder hat, ist mein Erder ist ein 5 m langer verzinkter 200mm doppel-T-Träger, der in 1,20m Tiefe waagerecht eingegraben ist. Als Plattenerder betrachtet hat er einen rechnerischen Ausbreitungwiderstand von 47 Ohm. Das dies stark bodenabhängig ist, würde ich das gern nachmessen. Das Meßprinzip ist mir bekannt, es fehlen mir nur die Angaben zur Meßsonde und Hilfserder( Material, Einschlagtiefe, Abstände). Vielleicht hat ja jemand die Werte oder kennt einen Link ohne Einschränkungen (Scripte, etc).
MfG OldIron
Schon wieder eine Erdungsfrage, diesmal einer etwas anderen Art. Da mein Haus keinen Fundamenterder hat, ist mein Erder ist ein 5 m langer verzinkter 200mm doppel-T-Träger, der in 1,20m Tiefe waagerecht eingegraben ist. Als Plattenerder betrachtet hat er einen rechnerischen Ausbreitungwiderstand von 47 Ohm. Das dies stark bodenabhängig ist, würde ich das gern nachmessen. Das Meßprinzip ist mir bekannt, es fehlen mir nur die Angaben zur Meßsonde und Hilfserder( Material, Einschlagtiefe, Abstände). Vielleicht hat ja jemand die Werte oder kennt einen Link ohne Einschränkungen (Scripte, etc).
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Re: Erdwiderstand messen
Hallo...
Bitte schreiben Sie @Dipol per PM für diese Frsge hier mal an. Keiner wird das besser beantworten können.
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Informieren Sie sich dort über Folgen und Auswirkungen von Eigenleistung und lassen Sie selbst durchgeführte Installationen von entsprechender Stelle prüfen und abnehmen. Dafür sind VOR ORT spezielle und qualifizierte Blitzschutz-Fachkräfte notwendig, Ferndiagnosen für Blitzschutz/Erdung können hier NICHT durchgeführt werden ("wie kann ICH das machen ..." oder ähnlich bringt da nichts).
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Re: Erdwiderstand messen
Die Definitionen von Oberflächen- und Tiefenerdern haben sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Das ist definitionsgemäß ein Oberflächenerder und der ist anders als Plattenerder zu berechnen.OldIron hat geschrieben: Da mein Haus keinen Fundamenterder hat, ist mein Erder ist ein 5 m langer verzinkter 200mm doppel-T-Träger, der in 1,20m Tiefe waagerecht eingegraben ist. Als Plattenerder betrachtet hat er einen rechnerischen Ausbreitungwiderstand von 47 Ohm.
Zunächst muss für Berechnungen des Erdausbreitungswiderstands der spezifische Erdwiderstand gemessen oder angenommen werden. Bei 100 Ωm für homogenen Humusboden ist für diesen nur erschwert erdfühlig einzubauenden Erdungsmoppel mit Doppel-T-Profil bei für Banderder praxiserhärteten Ansatz der halben Breite ein Ausbreitungswiderstand von 17,0 Ω zu erwarten. Nach der tiefenunabhängigen Formel der DIN EN 50522:2011-11 für Starkstromanlagen > 1 kV errechnen sich 29,3 Ω.
Mehr Länge wirkt sich auf den Erdausbreitungswiderstand prozentual günstiger als mehr Durchmesser/Breite aus. 17,0 Ω werden mit üblichem 10 mm Ringerderdraht ab 8,1 m Länge und mit 30 mm Banderder ab 7,6 m Länge erreicht. Deren Einbau wäre sehr viel einfacher und selbst in korrosionsbeständiger Ausführung aus NIRO (V4A) billiger gewesen, zumal auch die abzuklebende Schnittstelle im Erdreich entfallen wäre.
Erder sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und Installationen nach NAV § 13 konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten. Mir schwant übles. Wenn der Träger nicht feuerverzinkt ist, widerspricht der den Grundanforderungen nach DIN VDE 0151
Speziell in Stadtgebieten sind die erforderlichen Abstände für "ferne Erde" oft nicht zu erreichen. Wie und vor allem mit welchem Messequipment gemäß DIN VDE 000-600:2017-06 bei Niederfrequenz gemessen werden muss, kann man im DEHN Blitzplaner aber auch Publikationen von Megger oder Chauvin Arnoux nachlesen.OldIron hat geschrieben: Das dies stark bodenabhängig ist, würde ich das gern nachmessen. Das Meßprinzip ist mir bekannt, es fehlen mir nur die Angaben zur Meßsonde und Hilfserder( Material, Einschlagtiefe, Abstände). Vielleicht hat ja jemand die Werte oder kennt einen Link ohne Einschränkungen (Scripte, etc).
Ohne Erfahrung wie man Messfehler vermeidet und nur mit Multimeter plus Mess-Set bewaffnet, wird das nix. Ich empfehle eine für Erdungsmessung ausgerüstete Blitzschutz- oder Elektrofachkraft zu beauftragen. Für die Messung muss der PEN des VNB abgeklemmt werden, das ist keine Aufgabe für Laien.
Re: Erdwiderstand messen
Vielen Dank Dipol für diese ausführliche Antwort. Die Meßidee kam mir beim Lesen einer Diplomarbeit über Erdungsmeßverfahren und war nur intressehalber angedacht. Es steht keine konkrete Planung dahinter. Der Träger ist feuerverzinkt und Teil der Halterung für ein Stahlmantelschwimmbecken. Diese Teile mußten laut Installationsanleitung seinerzeit (1995) gemäß DIN VDE 0100/702 mit umliegenden Metallteilen mit 6 mm² Cu verbunden werden. Dies waren der Wasserzulauf (16 mm Cu Rohr gelötet) und auf der anderen Seite der Mast der Satellitenschüssel. Somit war der Träger über die Wasserleitung mit der PAS verbunden und wurde dadurch zur Erdung. Eine Blitzschutzanlage ist nicht vorhanden.
MfG OldIron
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Re: Erdwiderstand messen
Sowohl die Hauswasserzuleitung wie auch hausinterne Wasser- und Heizungsrohrnetz müssen in den früher Hauptpotenzialausgleich genannten Schutzpotenzialausgleich einbezogen werden.OldIron hat geschrieben: Somit war der Träger über die Wasserleitung mit der PAS verbunden und wurde dadurch zur Erdung. Eine Blitzschutzanlage ist nicht vorhanden.
Die Verwendung von Sanitär-/Heizungsnetzen als PA-Leiter oder Erder ist jedoch nach DIN VDE 0190 und DIN 1988 bereits seit 1990 unzulässig. In den für Antennensicherheit zuständigen Normen hat es bis zum Verbot länger gedauert, aber auch in der Normenreihe DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) ist das schon lange unzulässig.
Text- oder sinngemäß gleich wie in der neuen Normausgabe lauten auch die Passagen in den Vorgängerausgaben.DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 hat geschrieben: 11.3.2 Erdungsleiter
ANMERKUNG 1 Wasserleitungen erfüllen nach IEC 60364-5-54 grundsätzlich nicht die Anforderungen an Erdungsleiter.
Dachantennen stellen ungewollte Fangeinrichtungen dar, daher sollten deren Erdungsleiter wie Ableitungen von Blitzschutzanlagen behandelt und Blitzströme primär senkrecht und ohne Schleifen/Umwege möglichst außen ohne gefährliche Näherungen zu Personen oder anderen Leitungen gegen Erde abgeleitet werden.
Bei Neubauten sollte man daher eigene Anschlussfahnen einplanen, bei Bestandsbauten sind eigene direkte Verbindungen aus min. 16 mm² Cu, 25 mm² Al oder 50 mm² Blitzableiterdraht und blitzstromtragfähig Klasse H zertifizierten Verbindern zur einem normkonformen Erder und der früher Potenzialausgleichsschiene (PAS) genannten Haupterdungsschiene (HES) Pflicht.Bei Gebäuden ohne Fundamenterder sind ein oder mehrere normkonforme Erder vom Typ A nachzurüsten.
Im Falle eines zum Glück sehr seltenen Direkteinschlags wird der von Schwimmer im Becken bestimmt nicht als anregend empfunden werden. Die Folgen machen dann auch Banderdungsschellen, die zumeist nur für nicht blitzstromtragfähigen Starkstrom-PA konzipiert wurden, nicht harmloser (Bild?). Das Erdungskonzept kann man höflich nur als grob fahrlässig bezeichen, wer lässt sich sowas einfallen?
Re: Erdwiderstand messen
Entschuldigung, aber ich glaube, wir diskutieren aneinander vorbei. Ich habe ein Schwimmbecken mit Stahlmantel errichtet und vorschriftsmäßig mit nahen Metallobjekten zum Zwecke des Potentialausgleichs verbunden. Daß diese sich quasi nebenbei als Erdung darstellt ist rein zufällig. Eine Erdungsvorrichtung war nie so geplant. Die Satantenne ist in 2m Höhe in etwa 2,5m Entfernung neben dem Stamm eines 12m hohen Baumes montiert, der wohl das Hauptopfer eines Direkteinschlages werden würde. Mir ging es bei meiner Anfrage lediglich darum, zu klären ob diese Erdungsfunktion real gegeben ist. Sollte durch meine Wortwahl
ein mißverständlicher Eindruck entstanden sein, bitte ich, dies zu entschuldigen.
MfG OldIron
ein mißverständlicher Eindruck entstanden sein, bitte ich, dies zu entschuldigen.
MfG OldIron
Re: Erdwiderstand messen
Nach längerem Suchen in den Publikationen der o.g. Firmen hat sich ergeben, dass die Länge von Hilfserder und Sonde zwischen 40 cm und 80 cm liegt und identisch sein sollte. Das Material wird mit 10 bis 12 mm Edelstahl angegeben. Abstände und Meßprinzip kann man in den Gerätebeschreibungen der Firmen Chauvin Arnoux und Dehn finden. Damit ist die eingangs gestellte Frage beantwortet.
Zur gelegentlichen Messung ist ein Multimeter durchaus geeignet, wenn man es mit einem entsprechenden Frequenzgenerator und dem nötigen Elektronikwissen paart. Die notwendigen Daten plus Meßvorgang findet man ebenfalls in den Gerätebeschreibungen.
MfG OldIron
Zur gelegentlichen Messung ist ein Multimeter durchaus geeignet, wenn man es mit einem entsprechenden Frequenzgenerator und dem nötigen Elektronikwissen paart. Die notwendigen Daten plus Meßvorgang findet man ebenfalls in den Gerätebeschreibungen.
MfG OldIron