Übersicht "was gibt es für LNBs" ?
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-Single LNB: zum direkten Anschluß für 1 Receiver
-Twin LNB: zum direkten Anschluß für 2 Receiver
-Quattro LNB/ Quatro LNB: dieses LNB kann nur mit einem Multischalter dahinter betrieben werden. Für Mehrteilnehmeranlagen und Großbauten. Es werden vom Quattro-LNB bis zum Multischalter 4 Kabel benötigt
-Quad LNB/ Quattro Switch LNB/ Quadro-LNB/ 4er LNB: zum direkten Anschluß für 4 Receiver
-Octo LNB / 8er LNB: ist für den direkten Anschluß von bis zu 8 Receivern
-Monoblock LNB: Mit diesem LNB können zwei naheliegende Satelliten Positionen empfangen werden. Bei diesen Block LNB`s sind die Abstände fest eingestellt. Die gebräuchlichsten Abstände sind:
6,2° für 19.2° Astra und 13°Hot Bird
4,3° für 19.2° Astra und 23,5° Astra
3,0° für 19.2° Astra und 16.2° Eutelsat W2
Die Umschaltung zwischen den beiden Sat Positionen erfolgt über ein DiSEqC Signal.
Monoblock LNB sind für 1,2 oder 4 Teilnehmer erhältlich.
-Quad LNB + Terr: ist für den direkten Anschluß für 4 Receiver. Jeder Anschluß empfängt den kompletten LNB Bereich und den zusätzlich eingespeisten terrestrisch, DVB-T, oder UKW Bereich.
-Breitband-LNBs (Wholeband-LNBs): mehr zu dieser Art von LNB mit vielen Anlagenbeispielen hier im Forum unter Inverto Breitband-LNB SP-IDLP-WDB01-OOPRO-OPP (Wideband / Whole Band - für z.B. Jultec a²'CSS Technologie)
Kleiner Tipp: Wie können Sie ein Quattro-LNB und ein Quad-LNB unterscheiden, da beide LNBs haben jeweils 4 Ausgänge haben ?
1. Bei einem Quattro-LNB sind an den 4 Ausgangen jeweils mit H/H (horizontal Highband) + V/H (vertikal Highband) + H/L (horizontal Lowband) + V/L (vertikal Lowband) gekennzeichnet (siehe auch unter Verkabelungsplan Quattro-LNB´s an Multischalter )
Beim Quad-LNB gibt es keine Kennzeichnung, da alle Ausgänge gleichberechtigt sind.
2. bedingt dadurch stehen an einem Quattro-LNB pro Ausgang nur bestimmte Programme zur Verfügung, bei einem Quad-LNB ist jeder Ausgang mit allen Programmen voll belegt. Schließt man einen Receiver direkt an das LNB an und empfängt auf jedem Anschluss vom LNB jedes Programm so ist dies ein Quad-LNB. Mehr auch unter Verkabelungsplan Quattro-LNB´s an Multischalter
-Unicable-LNB (EN50494/SatCR/SCR/CSS/Einkabel-LNB):
Mit einem Unicable-LNB (EN50494) erhalten Sie die Möglichkeit zeitgleich vier Teilnehmer (Update: mittlerweile 8 !) über ein Koaxkabel (auch aufgesplittet auf 2 oder mehr Leitungen) + einen fünften+sechsten+siebten Teilnehmer über weitere Legacy-Ausgänge (1/2 oder 3) zu versorgen.
Dabei stehen sämtlichen Teilnehmern alle Programme sowie das gesamte Frequenzspektrum eines Satelliten zur Verfügung.
Das LNB kann außer für Astra, auch für andere Satelliten eingesetzt werden.
Das LNB stellt 4/8 verschiedene umgesetzte Ausgangsfrequenzen zur Verfügung.
Ausgangsfrequenzen/Unicable-Frequenzen/SAT-CR: 1210 MHZ, 1420 MHz, 1680 MHz, 2040 .... MHz (abweichend bei verschiedenen LNBs)
Diese sind auf fast allen neuen Receivern vorprogrammiert und müssen nur noch zugeordnet werden.
Zur Steuerung des LNBs müssen die am Unicable-Ausgang angeschlossenen Satellitenreceiver das Satellite Channel Routing (Unicable/SatCR/SCR/CSS-Steuerbefehlen nach EN50494) Befehlssatz unterstützen.
Über jeden weiterhin vorhandenen Legacy Ausgang kann jeweils 1 Teilnehmer das komplette SAT Programm auch mit einem alten Receiver (dieser muss nicht "unicable-tauglich" sein !) empfangen.
Zur weiteren Verteilung werden spezielle Durchgangs-Antennensteckdosen benötigt, die Gleichspannung durchlassen und durch Dioden entkoppelt sind.
Seit 2017 gibt es jetzt auch dCSS-LNBs ("JESS"-LNBs nach EN50607) die an einem Strang bis zu 32 Receiver/Tuner unterstützen.
ACHTUNG !
Es gibt in den Beschreibungen von LNB´s Teile die für Werbezwecke herangezogen werden.
So z.B. sagte ein "Rauschmass" ABSOLUT nichts über die LNB-Qualität aus, Angaben wie 0.1db dafür sind technisch bei unseren Umgebungstemperaturen gar nicht möglich und wenn diese so von einem Hersteller angegeben werden ggf. nur möglich weil die Messung dafür in einer künstlichen Laborumgebung bei -100 Grad durchgeführt wurde (leider gibt es keine einheitliche Regelung wie diese Messung durchgeführt werden muss).
"HDTV kompatibel", "UHD 4k tauglich", "3D kompatibel" oder auch "Sky tauglich" (hier haben schon viele Kunden gefragt ob das LNB die Sky-Sender frei schaltet !) sind die lustigsten Bewerbungen in Artikelbeschreibungen, das können ganz einfach ALLE NEUEN LNBs und ist daher keine "Besonderheit" !
Ein "vergoldeter" Anschluss an den LNB-Ausgängen ist auch unnötig, alleine die Schicht der Vergoldung hier ist schon so dünn das sie überhaupt nichts bringt.
Bei einem LNB ist es vielmehr nur wichtig das es qualitativ hochwertig ist, so z.B. wie wetterfest es ist und z.B. technische Werte wie der Stromverbrauch oder wie die Kreuzentkopplung (für Laien aber wiederum uninteressant da sie ihm nichts aussagen). Fragen sie uns wenn sie sich unsicher sind !
.... und geben sie nichts auf "Tests", diese sind oft das Papier nicht wert worauf die gedruckt sind !
ACHTUNG 2 !
"High-Gain LNBs" werden angepriesen als Wunderwaffen, oft wird sogar gesagt wie würden helfen wenn "etwas im Weg vor der Antenne stehen würden" ! Finger weg.... Diese LNBs sind NUR dafür da um lange Kabelwege zu versorgen, und das sind Wege >60m. Werden solche LNB´s bei normalen Anlagen eingesetzt kann die Anlage "übersteuern", d.h. das Signal kann zu stark sein das angeschlossene Multischalter/Receiver/etc. damit nichts mehr anfangen können (= "Übersteuerung").
Dazu ein Beitrag der mal übernommen werden muss:
Wann hört der "High Gain"-Blödsinn endlich auf, und vor allem die unsinnige Empfehlung "High Gain für schwache Satelliten"?
Selbst "normale" LNBs liefern heute schon um die 80 dBµV und übersteuern damit bei kurzen Leitungen die angeschlossenen Receiver, denn das Normpegelfenster geht gerade einmal bis 77 dBµV. Probleme mit übersteuerten Empfängern gibt es zu hauf.
Was die "schwachen Satelliten" betrifft: wenn ich Astra 2 als Beispiel nehme, dann gibt es auf dem System neben den Spotbeams auch noch Widebeam-Transponder, die ziemlich mächtig sind. Diese "starken" Transponder sorgen dann für eine Übersteuerung bzw. einen Anstieg des Intermodulationsrauschteppichs. Je mehr Gain umso schlimmer.
Auch wenn wir nur einzelne "schwache" Transponder betrachten, zeigt sich, wie unsinnig ein High-Gain-LNB dafür ist. Ein "übliches" LNB liefert nackt ohne Reflektor ein Grundrauschen von etwa 65 dBµV. Vor einen Reflektor montiert, der auf einen Satelliten ausgerichtet ist, empfangen wir "starke" Transponder mit etwa 80 dBµV bei einem C/N von 15 dB. Wenn wir ein High-Gain-LNB nehmen, verschieben sich Grundrauschen und Transponderpegel synchron weiter nach oben, das C/N bleibt (Übersteuerung würde zudem das C/I kaputt machen).
Denkt doch mal nach: wenn es so einfach wäre, mit einem High-Gain-LNB einen besseren Empfang zu haben, dann könnten die Satellitenbetreiber einfach "Gigh-Gain-LNBs" emfehlen und schwächere und damit billigere Satelliten ins All schicken.
Es gibt bei LNBs etliche Parameter, die viel wichtiger sind als Rauschmaß und Verstärkung und einen direkten Einfluss auf die Signalqualität haben.