KEF: Werbeverzicht bei ARD & ZDF schrittweise möglich

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KEF: Werbeverzicht bei ARD & ZDF schrittweise möglich

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KEF: Werbeverzicht bei ARD & ZDF schrittweise möglich

Weniger Werbung bei ARD und ZDF wurde bereits häufig gefordert. Doch durch die Mehreinnahmen des Rundfunkbeitrags rückt eine Reduzierung immer näher. Denn auch die KEF hat nun erklärt, dass zumindest ein teilweiser Verzicht finanzierbar sei.

Vielen Zuschauern ist sie bereits seit Jahren ein Dorn im Auge: Die Werbung im Programm von ARD und ZDF. Immer wieder wurde deren Abschaffung gefordert, nicht zuletzt durch die Mehreinnahmen aus dem Rundfunkbeitrag wurde die Diskussion neu befeuert. Und genau diese zusätzlichen Gelder, die sich bis 2016 auf 1,15 Milliarden Euro belaufen sollen, sind es, die zumindest eine Reduzierung der Werbeschienen bei den Öffentlich-Rechtlichen immer realistischer werden lassen. Denn selbst die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat nun eingeräumt, dass sich ein teilweiser Verzicht mit den Mehreinnahmen finanzieren lassen würde.

So kam die KEF bei ihren Berechnungen zu dem Ergebnis, dass ein "teilweiser Entfall" zwischen 2013 und 2016 Beträge zwischen 0,11 und 0,80 Euro erfordern würde. Was die Kommission hier genau unter "teilweise" versteht, ist dabei nicht klar, doch der errechnete Betrag liegt im Bereich des Realistischen. Denn die KEF hatte erst vor wenigen Wochen empfohlen, den Rundfunkbeitrag ob der erwarteten Mehreinnahmen ab 2015 um 0,73 Euro im Monat zu senken. Dabei zog die Kommission aber nur gut die Hälfte der 1,15 Milliarden Euro heran, der übrige Betrag solle für mögliche Abweichungen zurückgehalten werden.

Einen gänzlichen Verzicht auf jegliche Werbung und Sponsoring könne die Kommission dagegen nicht empfehlen. Denn um diese wegfallenden Einnahmen auszugleichen, müsste der Rundfunkbeitrag um 1,25 Euro im Monat steigen, wobei 0,84 Euro an die ARD und 0,41 Euro an das ZDF gehen würden.

Die möglichen Konsequenzen, die eine Reduzierung oder gar ein genereller Verzicht von Werbung mit sich brächte, schätzt die KEF nach Gesprächen mit Verbänden und Studien dabei unterschiedlich ein. Bei einem vollständigen Wegfall seien im TV-Bereich keine all zu großen Veränderungen zu erwarten. Die freiwerdenden Werbebudgets würden nur zum Teil zur privaten Konkurrenz abwandern. Der größte Teil aber würde nur auf andere Werbeinstrumente umgeschichtet werden. Sollten ARD und ZDF dagegen künftig einfach weniger Werbeflächen anbieten, könnte sich dies positiv auf die Werbepreise auswirken. Denn es sei zu erwarten, dass der Wettbewerb durch das geringere Angebot zusätzlich angeheizt wird.

Beim Hörfunk sieht die Lage dagegen anders aus. Hier seien substanzielle wirtschaftlich nachteilige Folgen für regional begrenzt agierende private Hörfunkanbieter zu befürchten. Zudem könnte der Hörfunk generell als Werbemedium an Bedeutung verlieren.

Letztlich über die Verwendung der Mehreinnahmen entscheiden werden allerdings die Länder, die sich im März mit dem Thema befassen wollen. Sollte es aber tatsächlich zu einer Reduzierung der Werbung kommen, könnte dies sprichwörtlich der Anfang vom Ende der Werbung bei den Öffentlich-Rechtlichen sein. Über die kommenden Jahre könnte der Anteil der Werbung Schritt für Schritt abgebaut werden, sodass am Ende ein vollständiger Verzicht und damit auch die Unabhängigkeit von der Privatwirtschaft stehen könnte. So hatte es Anfang Januar auch der ehemalige Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof gefordert.


Quelle: DF vom 28.01.2014, 10:46 Uhr, fm
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