Satanlagen Forum - Beratung, Planung und Konzeption vom Profi

Hallo,

ich stehe vor folgendem Problem.

Ich habe eine ca. 15 Jahre alte SAT-Sternanlage mit 6 Dosen in einem Einfamilienhaus die beim Hausbau von einem Elektriker aufgebaut wurde. Nun benötigen wir im Kellergeschoss einen weiteren Anschluss. Da die Verlegung eines weiteren Kabels vom Dachgeschoss (2.OG) in den Keller nicht in Betracht kam, habe ich von einer Antennendose im Erdgeschoss ein SAT-Kabel im Leerrohr in den Keller gelegt, um das Signal über diese Dose in den Keller durchzuschleifen. Leider wird die betroffene Antennendose im EG für einen Fernseher benötigt. Ich muss also für diesen Stang auf eine Unicable-Lösung umstellen. Beide Fernseher im EG und Keller sind Unicable tauglich. Ich bin jetzt auf der Suche nach den richtigen Komponenten für die Erweiterung.

Aus folgenden Komponenten besteht die Anlage:
Schüssel: 80 cm – Details unbekannt
LNB: leider unbekannt (habe damit aber früher noch mit einem Analogreciever auf einer alten Röhre empfangen), es kommen aber 4 Kabel am Verteiler an
Verteiler: WISI DY56 (muss durch einen neuen Unicable-Verteiler ersetzt werden)
Potentialausgleich; alle Kabel vom LNB liegen auf dem Potentialausgleich, aber keines der Kabel zu den 6 Dosen (müssen hier alle Abgänge zusätzlich aufgelegt werden?)
Kabellänge von Verteiler zu Dose im EG: 16 m / Kabel: BZT KU11 888
Dose im EG: unbekannt aus Baumarkt (da Gira Originaldose ohne SAT-Ausgang)
Kabellänge von Dose EG zu Dose KG: 10 m / Kabel unbekannt aus Baumarkt (innen: 0,7 mm Kupfer/Abschirmung Folie und Geflecht/AUßendurchmesser 6,3 mm) – kann, wenn erforderlich, noch getauscht werden, da in Leerrohr verlegt
Dose im KG: unbekannt aus Baumarkt

Als Verteiler hatte ich an den Dur-Line DCR 5-2-4L4 gedacht. Damit kann ich alle bisher vorhanden Dosen weiterhin versorgen. Aktuell werden zwar nur 4 der insgesamt 7 Dosen (6 vorhandene Dosen + 1 neue im KG) genutzt. Den 2ten Unicable-Ausgang kann ich dann für eine der vorhanden Dosen nutzen (muss natürlich getauscht werden), sofern dort ein weiterer Anschluss erforderlich wird. (bei gleichem Preis bevorzuge ich die Dur-Line DCR 5-2-4L4 gegenüber der Dur-Line DCR 5-1-8L4, da ich so dann 2 Unicable-Ausgäng habe). Die Dosen am Uncable-Strang werde ich tauschen müssen. Im EG würde ich sogar eine mit 2 SAT-Anschlüssen nehmen, da ich so die größte Flexibilität habe.
Kann mir jemand sagen, ob die Lösung Sinn macht oder ob es andere, bessere Lösungen gibt.

Wenn meine Angabe unvoolständig sind, einfach fragen, ich versuche alle notwendigen Infos zu besorgen

*Gandalf*

*Gandalf* hat geschrieben:Hallo,

Hallo und Herzlich Willkommen im Forum

*Gandalf* hat geschrieben:LNB: leider unbekannt (habe damit aber früher noch mit einem Analogreciever auf einer alten Röhre empfangen), es kommen aber 4 Kabel am Verteiler an
Verteiler: WISI DY56 (muss durch einen neuen Unicable-Verteiler ersetzt werden)

Das wird/muss ein Quattro-LNB sein da ich für den Wisi DY56 keine Daten gefunden habe das dieser Quad-LNB tauglich wäre, passt also auch weiterhin dieses LNB dann.

*Gandalf* hat geschrieben:Potentialausgleich; alle Kabel vom LNB liegen auf dem Potentialausgleich, aber keines der Kabel zu den 6 Dosen (müssen hier alle Abgänge zusätzlich aufgelegt werden?)

Der Potentialausgleich ist dann also direkt oben im Dach durchgeführt wo die Kabel vom Quattro-LNB kommend ins Haus rein kommen ?
Das Potentialausgleichskabel (4mm²) ist dann am Antennenmast abgenommen ?
Das bringt natürlich nur was wenn der Antennenmast auch der Erdung/dem äußeren Blitzschutz unterzogen ist => Erdung Satellitenanlage / Antennenmast + Potentialausgleich ! Wie ein PA dann ausschaut können sie ersehen unter Vormontagen- Aufbau im Schaltschrank incl Potenzialausgleich
Setzen sie doch mal ein Bild von diesem aktuellen Potentialausgleich hier ins Forum ein => Bilder / Anhänge einstellen ins Forum - Wie geht das ? (bitte Bilder vor dem hochladen entsprechend einen "Namen" geben, nicht einfach als "Image xyz" einstellen).

*Gandalf* hat geschrieben:Kabellänge von Verteiler zu Dose im EG: 16 m / Kabel: BZT KU11 888

"BZT KU11 888" ist kein Hersteller und keine Typenbezeichnung
Das ist nur ein ehemaliges "Prüfzeichen" das es seit dem Jahr 2000 nicht mehr gibt. Vor allem aber minderwertige Produkte werden immer noch mit diesem extrem sinnlosen Aufdruck versehen, soll wohl ein Anreiz zum Kauf dafür sein.
In ihrem Fall mit der Benennung habe ich da eines gefunden im Netz, nennt sich "QUINTUPLE LINE HIGH Class COAXIAL CABLE 135 dB BZT KU 11 888 CE Class A" ! Ist aber ein billiges CCS-Kabel (Stahl-Kupfer - siehe Erklärung HIER.
Wird bei 16m Länge keine Probleme machen, ist aber hier nur als Erklärung mal alles geschrieben.
Übrigens, im Außenberich vom LNB bis zur Erdungsschiene/zum Erdungsblock nimmt man UV-beständiges Koaxkabel, z.B. Sytronic 75100 AKZ 3-S Hochleistungs Koaxkabel (Voll-Kupfer / UV-beständig PE schwarz für Außeneinsatz) AKZ 1.0/4.6 3-S 115 dB oder Hirschmann KOKA 799 B mit vorkonfektioniertem+wasserdichtem F-Kompressionsstecker von PPC (Voll-Kupfer / UV-beständig) .
Außen am LNB dann noch wasserdichte F-Kompressionsstecker, siehe Erklärung im Beitrag z.B. unter UKW-Verkabelung

*Gandalf* hat geschrieben:Kabellänge von Dose EG zu Dose KG: 10 m / Kabel unbekannt aus Baumarkt (innen: 0,7 mm Kupfer/Abschirmung Folie und Geflecht/AUßendurchmesser 6,3 mm) – kann, wenn erforderlich, noch getauscht werden, da in Leerrohr verlegt

Würde ich erst einmal lassen und damit einfach testen, sollte keine Probleme bereiten meiner Meinung nach.

*Gandalf* hat geschrieben:Die Dosen am Uncable-Strang werde ich tauschen müssen.

Was sie da genau für Dosen einsetzen müssen finden sie erklärt im Beitrag unter:
Unicable System in bestehende Sat-Anlage einbinden und auch unter Umrüstung 3 Parteien Haus von Kabel auf SAT

*Gandalf* hat geschrieben:Im EG würde ich sogar eine mit 2 SAT-Anschlüssen nehmen, da ich so die größte Flexibilität habe.

Das geht nicht
Es kommt ja nur ein Kabel an, eine 4-Loch Antennendose benötigt aber 2 Kabel um voll angeschlossen zu werden .....
Bei Unicable kann man dann nach der Antennendose einen Verteiler setzen wenn mal Bedarf steht, ein Twin-Receiver heute wird aber normal nur über ein Kabel an die Antennendose angeschlossen und der 2. Tuner wird entweder von TunerAusgang1 auf TunerEingang2 "geloopt" oder sogar oft schon per Software so eingestellt das dies intern passiert.
Erkärt mit Bildern hier im Forum unter z.B. bitte um Hilfe bei Planung Umrüstung und unter Einkabellösung mit Technirouter, oder nicht?


P.S. Beitrag verschoben aus der Rubrik für Multischalter in die Rubrik für Sat-Einkabelsystem Anfragen

Hallo,

zur den Anschlüssen am Antennenmast und am LNB kann ich nichts sagen, da diese Bereiche nicht einsehbar sind. Die Befestigung vom Mast an den Sparren ist in der Dachdämmung und die ist mit Trockenbau verkleidet.
Die Kabel vom LNB zum Multischalter sind im DG unterhalb der Satantenne im Schaltschrank auf einer Potetialausgleichsschiene aufgelegt, die wiederum an die Erdung angeschlossen ist. Es gehen von dem Potentialausgleich zwei Erdungskabel ab, eins nach oben zum Mast und ein weiteres nach unten (wohl zum Potentialausgleich im Keller). Die Kabel vom LNB zum Multischalter und die weiter zu den Dosen sind alle aus Vollkupfer, als ohne Stahlkern.
Nach allem was ich hier in den Beiträgen gesehen habe, muss der Potentialausgleich auf die 6 Kabel zu den Anschlussdosen erweitert werden.

Nun zu meinen Fragen:
- Wie ist die Meinung zu dem Dur-Line DCR 5-2-4L4, ist der für das schilderte Problem angemessen? Ich bin meinem Geld nicht böse und ich will nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, aber ich will auch keine Lösung, die in kurzer Zeit vollkommen überholt ist.
- Welche Dosen sind geeignet (ich verstehe leider nicht von Dämpfung und kann an der Stelle nichts berechnen)
- Was brauche ich noch ( neuen Potentialausgleich, weitere Kabel, etc) um einen möglichst schnellen Umstieg hinzubekommen?

Gruß
*Gandalf*

*Gandalf* hat geschrieben:zur den Anschlüssen am Antennenmast und am LNB kann ich nichts sagen, da diese Bereiche nicht einsehbar sind. Die Befestigung vom Mast an den Sparren ist in der Dachdämmung und die ist mit Trockenbau verkleidet.
Die Kabel vom LNB zum Multischalter sind im DG unterhalb der Satantenne im Schaltschrank auf einer Potetialausgleichsschiene aufgelegt, die wiederum an die Erdung angeschlossen ist. Es gehen von dem Potentialausgleich zwei Erdungskabel ab, eins nach oben zum Mast und ein weiteres nach unten (wohl zum Potentialausgleich im Keller).

Ohne das ich das etwas sehe bzw. gesagt bekommt kann ich weiter dazu nichts sagen .....
Was ich hier sehe ist aber das auf jeden Fall vieles falsch gemacht wurde bei dieser Erdung, alleine das Kabel sieht nicht so aus als wäre es ein 16mm² für den äußeren Blitzschutz (dafür wurde aber ein dickes Kabel für den Potentialausgleich verwendet wo eigentlich nur ein 4mm² Kabel benötigt wird) und von einem Trennungsabstand des Erdungskabels zu anderen Kabeln kann man hier absolut nicht sprechen das dieser Teil der Vorschrift auch verletzt wurde .....
Hier besteht Handlungsbedarf von einer qualifizierten Blitzschutzfachkraft (dazu zählt nicht der Elektriker der das verbrochen hat) vor Ort ....... Der wird dann auch dahin freien Raum schaffen wo er genau hinschauen muss.

*Gandalf* hat geschrieben:

Potentialausgleich.jpg

Nach allem was ich hier in den Beiträgen gesehen habe, muss der Potentialausgleich auf die 6 Kabel zu den Anschlussdosen erweitert werden.

Hier sieht man schon was da für ein "Fachmann" am Werk war um so einen Potentialausgleich aufzubauen ....
1. falsche Kabelführung der Erdungskabel/PA-Kabel
2. Potentialausgleichsschiene aus Urzeiten der Sat-Technik in Verwendung wo man noch den Außenmantel vom Koaxkabel abisolieren musste um dann den Mantel auf so eine aufzulegen ... leider wurden bei so einer die Abschirmungen dann immer verletzt durch den Druck dieser Erdungsschiene was mehr Probleme ins Haus bringt
3. nur ein paar Kabel mal drüber geführt statt alle wie vorgeschrieben ......
Der Link zum Erdungs-Beitrag hier im Forum ist oben verlinkt, es lohnt sich diesen mal von Anfang bis Ende genau durchzulesen !

*Gandalf* hat geschrieben:Die Kabel vom LNB zum Multischalter und die weiter zu den Dosen sind alle aus Vollkupfer, als ohne Stahlkern.

Dann stimmt aber wohl die Bezeichnung die sie von einem der Kabel genannt haben nicht, den die Daten zu diesen genannten Daten passt nur zu einem Voodoo-Kabel aus CCS (Stahl-Kupfer) wie aber oben erklärt.
UV-Beständigkeit der Kabel die in den Außenbereich führen kann ich hier ebenfalls nicht erkennen (wie vorab beschrieben).

*Gandalf* hat geschrieben:- Wie ist die Meinung zu dem Dur-Line DCR 5-2-4L4, ist der für das schilderte Problem angemessen? Ich bin meinem Geld nicht böse und ich will nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, aber ich will auch keine Lösung, die in kurzer Zeit vollkommen überholt ist.

Der funktioniert für ihr Vorhaben .....

*Gandalf* hat geschrieben:- Welche Dosen sind geeignet (ich verstehe leider nicht von Dämpfung und kann an der Stelle nichts berechnen)

Das wird in den verlinkten Beiträgen wirklich super einfach erklärt ... ich kann keine Berechnung anstellen weil ich absolut keine verlässlichen Daten alleine zum Koaxkabel habe, das wäre alles nur geraten ....
Verwenden würde ich aber hier in diesem Fall am Unicable-Strang der verlängert wurde in den Keller zuerst eine Jultec JAD310TRS Durchgangsdose und dann im Keller eine Jultec JAD307TRS Enddose.
Die Stränge die als Legacy weiterhin verwendet werden sollen und an die Kaskadenausgänge vom Dur-Line DCR System weiterhin angeschlossen werden sollen benötigen wie bisher weiter eine "Stichdose" (z.B. Jultec JAD300TRS).

*Gandalf* hat geschrieben:- Was brauche ich noch ( neuen Potentialausgleich, weitere Kabel, etc) um einen möglichst schnellen Umstieg hinzubekommen?

Komplett neuen Potentialausgleich vor allem ....
Neue Stecker wären auch sehr sinnvoll, diese silbernen Standard F-Stecker gehören schon seit Jahren der Vergangenheit an ....
Es lohnt sich die verlinkten Beiträge aus dem Beitrag zuvor mal wirklich alle genau und aufmerksam zu lesen, da steht wirklich sehr viel wichtiges drin.