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Gesamtübersicht der Multischalter-Produkte
Einsatzgebiet:
Teilnehmergesteuerte Einkabelsysteme wurden in den 2000er Jahren überwiegend mit Steuerbefehlen nach der EN 50494 betrieben. Die in diesem Standard definierten Möglichkeiten reichten aber bald für viele Anwendungen nicht mehr aus. JULTEC hat daraufhin den Nachfolgestandard JESS (JULTEC's Enhanced Stacking Standard) entwickelt und mit weiteren Partnerfirmen verfeinert und als Europanorm vorgeschlagen. Der Vorschlag wurde von CENELC angenommen. Seit dem Jahr 2014 ist JESS als EN 50607 der aktuelle europäische Standard für teilnehmergesteuerte Satellitensysteme (in Deutschland als VDE 0855-607).
Möglichkeiten:
JESS ermöglicht es, bis zu 64 Satellitensysteme anzusteuern (bisher zwei).
Mit JESS können bis zu 32 Empfänger an einer Ableitung betrieben werden (bisher 8).
Die Frequenzabstimmung erfolgt genauer als bisher (1 MHz statt 4 MHz bei EN 50494).
JESS ermöglicht bi-direktionale Datenübertragung (zuverlässigere Installation).
Funktionsprinzip:
JESS funktioniert ähnlich wie die EN 50494. Die Datenübertragung basiert auch auf DiSEqC-Befehlen, jedoch ist der Dateninhalt für die Einkabel-Anwendung optimiert. Trotz des größeren Funktionsumfangs ist die Datenübertragung mit JESS schneller als nach der EN 50494.
Wichtig zu wissen:
- es gelten die gleichen Prinzipien wie bei allen teilnehmergesteuerten Einkabelsystemen.
- JESS-Umsetzer sind abwärtskompatibel zur EN 50494. Das bedeutet, daß Empfänger, die nur den alten Einkabelstandard nach EN 50494 unterstützen, an JESS-Einkabelumsetzern zumindest den Funktionsumfang der Umsetzer nutzen können, den die EN 50494 zulässt (Betrieb nur mit den Userbändern 1 bis 8 und Zugriff auf maximal zwei Satellitensysteme).
- Empfänger mit EN 50494 und Empfänger mit JESS können gemischt und gleichzeitig an der gleichen Ableitung betrieben werden, es ist dazu keine Konfiguration/Umschaltung erforderlich. JESS-Empfänger haben dabei den vollen Funktionsumfang.
- JULTEC hat die JESS-Funktionalität sehr früh in alle bestehenden Geräte integriert (erste JESS-Geräte wurden bereits im Jahr 2011 ausgeliefert). Diese Geräte sind am "JESS"-Logo auf dem Etikett erkennbar.
- einige Anbieter verwenden die Bezeichnung "SCD2" für JESS, manchmal wird es auch als "Einkabel 2.0" oder "Unicable 2" bezeichnet. Manchmal findet man auch die verwirrende Bezeichnung "dSCR" (dSCR steht für eine Umsetzertechnologie, die aber üblicherweise mit JESS angesteuert wird).
- wenn ein Empfangsgerät sowohl den alten Einkabelstandard EN 50494, als auch den aktuellen Einkabelstandard JESS (EN 50607) unterstützt, sollte auch für die Userbänder 1 bis 8 JESS zur Ansteuerung des Einkabelumsetzers verwendet werden, da JESS die Frequenzen genauer anfordert und die Datenübertragung zudem etwas schneller ist.
Die Spezifikation zum Datenformat von JESS kann untenstehend als PDF heruntergeladen werden.
JESS ist auf dem Weg zur Europanorm. Derzeit wird es im CENELEC als technische Spezifikation prTS 50607 gehandhabt.
Einige Receiverhersteller verwenden die Bezeichnung "SCD2"/"SCR2" (z.B. Kathrein), "Einkabel 2.0" (Panasonic) oder "Unicable 2" (z.B. Inverto, Dur-Line) für JESS.
JESS ist seit 2014 eine Europanorm (EN 50607), diese kann über die gewohnten Wege bezogen werden (z.B. als VDE über den Beuth-Verlag.
Quelle: Jultec-Homepage
Veröffentlicht am 19.06.2015
JESS ermöglicht es, die gesamte Hausverkabelung für den digitalen Satellitenempfang über ein einziges Koaxialkabel zu realisieren und bis zu 12 Tuner (*1) mit TV-Sendern zu versorgen. Der Clou dabei: Im Gegensatz zu herkömmlichen Unicable lassen sich theoretisch bis zu 256 Ebenen - also insgesamt 64 Satellitenpositionen einspeisen (wenn nicht alle Ebenen vom Satelliten verwendet werden, sogar noch ein paar mehr!).
Talkpartner: Florian Pötzsch (Herausgeber DIGITAL FERNSEHEN) und Ricardo Petzold (Chefredakteur DIGITAL FERNSEHEN und SATELLIT)
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(*1) => sollte sicher 32 heißen ..... "12" stimmt auf jeden Fall nicht !